Informationen zu Gebühren, Tarifen und
Naturstromprodukten
der Energie Hunzenschwil AG (ENH)
für 2024

Stromtarife für 2024
Mit seiner Zustimmung zur Revision des Energiegesetzes (ENG) am 21. Mai 2017 hat die schweizerische Stimmbevölkerung das erste Massnahmenpaket zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 (ES2050) genehmigt. Die Umsetzung der ES2050 hat seither zu wesentlichen Änderungen und Systemwechsel gegenüber der früheren Ordnung in der Stromversorgung geführt. Die zahlreichen davon betroffenen Gesetze und Verordnungen werden auch laufend von den verantwortlichen Bundesbehörden mit zum Teil erheblichen Auswirkungen und weitreichenden Folgen für die Stromversorgungsunternehmungen und deren Kunden angepasst.
Die regulatorischen Vorgaben im Tarifsystem und der Systemwechsel betreffend den Einsatz von Steuer- und Regelsystemen sind erfüllt. Für 2023 werden keine Veränderungen in der Tarifstruktur der ENH vorgenommen.
Die Preisgestaltung der Stromkosten wird durch strenge regulatorische Vorgaben der Eidgenössischen Elektrizitätskommission ElCom vorgegeben. Die Kostenrechnung der ElCom bestimmt dabei den massgebenden Handlungsspielraum bei der Festlegung der Tarife.
Die Endverbraucher mit Strombezug in Niederspannung Netzebene 7 mit einem Jahresverbrauch bis 50’000 Kilowattstunden sind alle in einer Kundengruppe zusammengefasst. Für diese Kundengruppe stellt die ENH 3 Tarife zur Verfügung:

  • Basistarif KUNDEN NE7 FLEX
  • Wahltarif KUNDEN NE7 STANDARD
  • Wahltarif KUNDEN NE7 ZONE

Der Basistarif FLEX und der Wahltarif STANDARD sind dabei als Einheitstarife ausgestaltet, d.H. es gibt nur noch einen Preis für den Verbrauch pro Kilowattstunde Strom, welcher ganzjährig rund um die Uhr gültig ist. Kunden, welche ihre Flexibilitäten, d.H. Geräte mit einem hohen Strombedarf wie z.B. Wärmepumpen, Elektroheizungen, Boiler etc. selber nutzen, werden fix in den Basistarif FLEX eingeteilt.

Strompreiskomponenten
Die Strompreise setzen sich aus den nachfolgenden Komponenten zusammen:
Netz der Infrastruktur für die Stromlieferung
Energie der eigentlichen Stromlieferung
Abgaben der Netzzuschlag des Bundes und die Konzession an die Gemeinde
Der regulierte Netzbereich wird im Wesentlichen von den Kosten für Systemdienstleistungen (SDL) sowie von den Kostenrechnungsvorgaben aus dem Stromversorgungsgesetz (StromVG) und der dazugehörigen Stromversorgungsverordnung (StromVV) bestimmt. Neu kommt im 2024 eine zusätzliche Netzabgabe «Stromreserve» an den Bund hinzu. Diese Reserven umfassen die Kosten für die vom Bund verordnete Wasserkraftreserve, für Reservekraftwerke und Notstromgruppen, welche zur Versorgungssicherheit beitragen.
Diese Vorgaben basieren auf Vor- und Nachkalkulationen der Betriebsrechnungen der Werke und werden von der Eidg. Elektrizitätskommission (ElCom) überprüft und überwacht.
Da die ENH über keine Produktionsanlagen verfügt, werden die Energiekosten ausschliesslich durch die internationalen Strompreise an den Energiebörsen bestimmt. Profitierten die Kunden der ENH in den vergangenen Jahren vor 2023 von sehr tiefen Beschaffungspreisen am Markt, sind im heutigen Preisumfeld die Netzbetreiber mit viel Eigenproduktion im Vorteil, da diese den Strom für ihre Kunden zu geringeren Gestehungskosten als bei der Beschaffung am Markt selbst produzieren können.
Die Entwicklung der Energiepreise der einzelnen EVU’s hängt daher vornehmlich von deren Beschaffungsstrategie ab. Auch hier gelten strenge regulatorische Vorgaben betreffend Deckungsdifferenzen, Vertrieb- und Verwaltungskosten sowie vom Gewinnanteil im Energiebereich.
Die Abgaben setzen sich einerseits durch den vom Bundesrat festgelegten Netzzuschlag zur Förderung erneuerbarer Energien sowie zum Schutz der Gewässer und Fische und andererseits durch die von der Gemeinde bestimmte Konzessionsabgabe für die Benützung von öffentlichem Grund zusammen.

Kostenentwicklung Tarife ENH 2024
Markant steigende Vorliegernetzkosten, höhere Abgaben für Systemdienstleistungen (SDL) der Swissgrid AG und die neue Abgabe für Stromreserve führen für 2024 zu einer deutlichen Erhöhung der Netznutzungspreise im Netzgebiet der ENH.
Die Grosshandelspreise für Energie an der europäischen Strombörse haben ab etwa Mitte 2021 begonnen anzusteigen. Im Jahr 2022 sind die Preise auf noch nie dagewesene rekordhohe Werte explodiert und sind aktuell immer noch dreimal höher wie vor 2021.
Die Abgaben für Netzzuschlag und Konzession bleiben unverändert.
Gesamthaft werden die Strompreise für die Kunden der Energie Hunzenschwil AG (ENH) leider auch im 2024 noch einmal deutlich ansteigen.
Insgesamt steigen für Kleinkunden bei der ENH die Gesamt-Stromkosten für 2024 gegenüber 2023 um durchschnittlich ca. 30% an. Für einen 4-Personen-Haushalt mit Jahresverbrauch von 4’500 Kilowattstunden [kWh] (ElCom-Verbrauchskategorie H4) ergeben sich dabei Mehrkosten von rund CHF 370.- pro Jahr. Für die Grosskunden auf Netzebene 5 und 7 beträgt die Kostensteigerung je nach Verbrauchsprofil ebenfalls rund 30%.

Netznutzung
Die Tätigkeiten im Netz dienen der Versorgungssicherheit unserer Kunden und sind Investitionen in die Zukunft, damit die ENH für künftige zusätzliche Anforderungen bei der Umsetzung der Energiestrategie 2050, insbesondere mit der zunehmenden Elektrifizierung von Gebäudeheizungen und E-Mobilität sowie dem Bau von dezentralen Energieerzeugungsanlagen, vorbereitet ist.
Die Netznutzungskosten der ENH sind wesentlich bestimmt durch die Vorliegernetzkosten der AEW Energie AG. Preisanpassungen der Axpo und deren Vorliegerin Swissgrid haben auch für die AEW deutlich höhere Kosten zur Folge. Weitere Kostenzunahmen sind begründet durch höhere Beschaffungskosten für Netzverluste sowie den Wegfall von Rückgaben aus Überdeckungen. Insgesamt hat dies für die ENH für 2024 eine Kostensteigerung von 21.5% zur Folge.
Die Kosten für die allgemeinen Systemdienstleistungen der Swissgrid steigen gegenüber 2023 um 0.29 Rp/kWh (Rappen pro Kilowattstunde) bzw. 63% auf 0.75 Rp/kWh.
Ab 2024 müssen Stromkunden zusätzlich auch die Kosten für die Stromreserven des Bundes über die Swissgrid bezahlen. Diese Reserven umfassen Wasserkraft, Reservekraftwerke und Notstromgruppen, welche zur Versorgungssicherheit beitragen. Der separate Tarif «Stromreserve» beträgt 1.20 Rp/kWh, was für einen durchschnittlichen Haushalt eine zusätzliche Belastung von 54 CHF pro Jahr bedeutet.
Gesamthaft ergibt sich für die Kunden der ENH bei der Netznutzung für 2024 eine Preiserhöhung im Niederspannungsnetz, je nach Bezugsprofil, um ca. 23% und im Mittelspannungsnetz um ca. 20%.
Die ENH ist ständig bestrebt, das Stromnetz auf einem hohen technischen Stand zu halten. Dafür sind, vor allem bei Sanierungen von Kabelanlagen, zum Teil auch hohe Investitionen notwendig. Dies sind längerfristige Planungen und können nicht überall gleichzeitig ausgeführt werden. Die Investitionen und die Kapitalkosten der Netze werden deshalb die Netznutzungspreise auch in Zukunft weiter stark beeinflussen.

Energie
Seit etwa Mitte 2021 sind die Preise für die Beschaffung von Energie am europäischen Strommarkt, unter anderem aufgrund von global höheren Brennstoff- und CO2-Preisen sowie Kraftwerksausfällen und -abschaltungen im Ausland, förmlich explodiert. Zudem haben die weltweit gelockerten Pandemie-Massnahmen zu einer steigenden Energienachfrage geführt. Die Entwicklungen führten dazu, dass sie mittlerweile noch nie dagewesene höchste Werte erreichen. Mit dem Krieg in der Ukraine und den damit verbundenen Unsicherheiten bei Öl- und Gaslieferungen verschärfte sich die bereits sehr angespannte Preissituation weiter.
Eine Entspannung hat sich seit dem «schwarzen Jahr» 2022 eingestellt. Die Strommarktpreise sind aber weiterhin bis zu 3-mal höher als vor 2021 und ein Ende ist leider nicht abzusehen. Stand August 2023 werden die Energiekosten für 2025 nur leicht zurückgehen, während dem für 2026 mit einem Rückgang des Preises auf das Niveau 2023 gerechnet werden kann. Von Preisen wie bis 2022 werden wir wohl bis auf Weiteres weit entfernt bleiben.

Strompreisentwicklung seit 01.01.2021 Strompreisentwicklung seit 01.01.2021

Die längerfristige Strategie für die Energiebeschaffung der ENH mit dem unabhängigen Partner iStrom AG mit ihren mittlerweile 35 Aktionären und Beschaffungspartnern und einem Gesamtvolumen von gegen 1 TWh orientiert sich an der Entwicklung des Strommarktes. In der heutigen Marktsituation haben Energieversorger mit eigenen Produktionsanlagen nun Vorteile aufgrund der wesentlich tieferen Gestehungskosten für eigenproduzierte Energie gegenüber Energie am Strommarkt. Da die ENH keine eigenen Produktionsanlagen hat und die sehr hohen Preise im Jahr 2022 nun voll im Beschaffungsfenster für das Jahr 2024 lagen, erhöhte sich der Beschaffungspreis noch einmal markant. Es ergab für die ENH gesamthaft ein Mehraufwand von weiteren rund 50 CHF/MWh gegenüber 2023, welcher den Kunden weitergegeben werden muss.

Abgaben
Der bei den Stromkonsumentinnen und -konsumenten erhobene, fremdbestimmte bzw. durch die politischen Bundesbehörden festgelegte Netzzuschlag wird zur Förderung von einheimischer erneuerbarer Energie und zur Verbesserung der Stromeffizienz verwendet. Für 2023 bleibt der Netzzuschlag für erneuerbare Energien und Gewässerschutz auf der mit der Inkrafttretung des Energiegesetzes Anfang 2018 maximal vorgesehenen Höhe von 2.3 Rp/kWh.
Die Konzessionsabgabe ist ein Entgelt an die Einwohnergemeinde Hunzenschwil für die Einräumung des Rechts zur Benutzung von kommunalem Grund und Boden zum Bau und Betrieb von Leitungen und Gebäuden, die der Versorgung von Kunden im Gemeindegebiet mit Strom dienen. Für das Jahr 2023 verbleibt die Konzessionsabgabe auf dem gemäss aktuellem Konzessionsvertrag festgelegten Maximum von 0.50 Rp/kWh, welche im Sinne der Einwohnergemeinde Hunzenschwil als Eigentümerin auch entsprechend umgesetzt wird.

Naturstromprodukte
Die Energie Hunzenschwil AG bietet das erfolgreiche Naturstromprodukt
                   Hunzenschwiler Naturstrom Naturemade
weiter an. Niederspannungs-Strombezüger haben in den Tarifgruppen KN und GN je 3 Tarifoptionen:
Tarifoptionen

Zum günstigsten Normaltarif «classic», für 2024 mit ausschliesslich Kernenergie, kommen die Naturemade-Produkte „naturstrom“ und „naturstrom+“ hinzu. Mit dem Bezug über einen der beiden „naturstrom“-Tarife beziehen Sie gemäss der obigen Tabelle Ihren Strom mit einem festgelegten Mix aus verschiedenen ökologischen Energieträgern wie Sonnenenergie, Windenergie und Wasserkraft.

Informationen
Über die nachstehenden Links gelangen Sie zu unseren ausführlichen Erläuterungen rund um den Strommarkt, die Tarife und die Naturstromprodukte sowie zu den Tarifblättern für 2024.